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FSJ als Einstieg in Deutschland

von Shahnaz Bartels


Neu in Deutschland anzukommen, bringt viele Fragen mit sich: Wo will ich hin? Was will ich machen? Wie finde ich meinen Platz? Für viele junge Menschen ist das Freiwillige Soziale Jahr ein guter Start. Es bietet die Chance, im Alltag anzukommen, neue Leute kennenzulernen, die Sprache zu verbessern und gleichzeitig etwas Sinnvolles zu tun. Ob im Kindergarten, im Krankenhaus oder in einer sozialen Einrichtung – das FSJ ist für viele mehr als nur ein „Job auf Zeit“. In dem folgenden Interview erzählen junge geflüchtete Menschen, die diesen Weg gegangen sind, wie sie ihr FSJ erlebt haben, was sie überrascht hat –und wie es ihnen geholfen hat, in Deutschland Fuß zu fassen.


In dem folgenden Interview erzählen zwei junge Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten und nun in Deutschland leben, wie sie ihr FSJ erleben: Was sie überrascht hat und auch was schwierig war.

Wir haben beide Namen geändert, um die Anonymität der Befragten zu bewahren. Er ist 20 Jahre alt und kommt aus der Ukraine. Wir nennen ihn Max.

Sie kommt aus Afghanistan ist 21 Jahre, wir nennen sie Lea. Beide nutzen ihr FSJ, um Fuß zu fassen. Hier erzählen sie, wie.




Einführung & Motivation


Shahnaz: Warum hast du dich entschieden, ein FSJ in Deutschland zu machen?

Lea: Ich wollte mein Deutsch verbessern und neue Erfahrungen sammeln.

Max: Ich wollte Menschen helfen und wollte Berufserfahrung sammeln, für Büro Kaufmann 

Shahnaz: Wie hast du vom FSJ erfahren? Wer oder was hat dich dabei unterstützt?

Lea: Eine Freundin hat mir empfohlen, ein FSJ zu machen. Danach hat mich eine Sozialarbeiterin in unserem Wohnheim unterstützt.

Max: Als erstes hab ich einen Deutschkurs gemacht zum Lernen. Danach hatte ich eine Beratung mit einen Sozialarbeiter im Heim, der übers FSJ Informiert hat

Shahnaz: Was hast du dir vom FSJ erhofft, bevor du angefangen hast?

Lea: Ich habe gehofft, dass mein Deutsch besser wird und dass ich neue Dinge lernen kann.

Max: Ich wollte mein Deutsch verbessern und Erfahrung sammeln für meinen Berufswunsch als Bürokaufmann

Erfahrungen im FSJ

Shahnaz: In welchem Bereich machst du dein FSJ und was sind deine Aufgaben?

Lea: Zuerst habe ich sechs Monate lang ein FSJ in einer Beratungsstelle gemacht. Jetzt arbeite ich in einem Hort. Meine Aufgaben sind: mit den Kindern spielen, malen, basteln und vieles mehr – und natürlich die Erzieherinnen unterstützen.

Max: Ich arbeite mit den geflüchteten: Übersetzung, Begleitung zu Terminen

Hausmeister Tätigkeiten und alle möglichen Kleinigkeiten 

Shahnaz: Wie war dein erster Tag – was hast du gefühlt, was hat dich überrascht?

Lea: An meinem ersten Tag war ich sehr nervös.

Max: Sehr schön, hab alles kennengelernt und direkt mitgearbeitet (z.B. Übersetzung)

Shahnaz: Was gefällt dir an deiner Einsatzstelle besonders gut?

Lea: Die Kinder! Sie helfen mir dabei, besser Deutsch zu sprechen und weniger Fehler zu machen.

Max: Alles. Sehr gutes Team, Arbeit macht allgemein spaß und die verschiedenen Tätigkeiten sind schön

Shahnaz: Gab es Herausforderungen oder Schwierigkeiten am Anfang? Wie bist du damit umgegangen?

Lea: Am Anfang war es schwierig, aber mein Vater hat mir geraten, stark zu bleiben. Er sagte: „Wenn du aufgibst, kommst du im Leben nicht weiter.“

Max: Nein. Keine Schwierigkeiten

Shahnaz: Hast du dich in deinem Team willkommen gefühlt? Wie war die Zusammenarbeit mit Kolleg*innen?

Lea: Ja, ich habe mich im Hort sehr willkommen gefühlt. Die Zusammenarbeit war gut.

Max: Ja. Sehr gute Zusammenarbeit, alle sind Nett und freundlich bei jeder Frage


Lernen & Entwicklung

Shahnaz: Was hast du im FSJ über dich selbst gelernt?

Lea: Ich habe gelernt, dass ich gut mit Kindern arbeiten kann – auch ohne Ausbildung.

Max: Ich hab meine Sozial Kompetenzen verbessert, sowie den Umgang mit Menschen. Ich verstehe andere Menschen besser jetzt.

Shahnaz: Welche neuen Fähigkeiten oder Kenntnisse hast du dir angeeignet?

Lea: Ich habe gelernt, wie man mit fremden Menschen am Arbeitsplatz umgeht und wie soziale Kommunikation funktioniert.

Max: Deutsch Kenntnisse haben sich verbessert und ich hab Erfahrungen in der Bürokratie gesammelt

Shahnaz: Hat dir das FSJ geholfen, die deutsche Sprache besser zu lernen? Wenn ja, wie?

Lea: Ja, das FSJ hat mir sehr geholfen. Ich lerne jeden Tag etwas Neues – durch die Kinder und durch meine Kolleg*innen.

Max: Ja. Durch die Hilfe der Sozialarbeiter und Übersetzungsarbeit

Shahnaz: Hast du das Gefühl, dass du durch das FSJ besser in Deutschland „angekommen“ bist?

Lea: Ja.

Max: Ja




Zukunft & Perspektiven

Shahnaz: Hat das FSJ deine Pläne für die Zukunft beeinflusst?

Lea: Ja. Am Anfang dachte ich, dass ich nicht so sozial bin. Aber durch das FSJ habe ich gemerkt, dass ich gut mit Menschen umgehen kann. Deshalb möchte ich in Zukunft auch mit Menschen arbeiten. Diese Idee kam durch das FSJ.

Max: Ja. Es hat meinen Berufswunsch gefestigt

Shahnaz: Möchtest du nach dem FSJ eine Ausbildung oder ein Studium machen? Wenn ja, in welchem Bereich?

Lea: Ich möchte gerne eine Ausbildung machen. Ich weiß noch nicht genau, in welchem Bereich, aber auf jeden Fall möchte ich mit Menschen arbeiten.

Max: Ausbildung als Kaufmann für Büromanagement. Der Ausbildungsplatz ist schon sicher.

Shahnaz: Würdest du anderen jungen Menschen mit Fluchterfahrung ein FSJ empfehlen – und warum?

Lea: Auf jeden Fall! Wenn jemand sein Deutsch verbessern und Arbeitserfahrungen sammeln möchte, sollte er oder sie ein FSJ machen.

Max: Ja. Man lernt über das Leben in Deutschland und lernt wie man in verschieden Lebenssituationen handelt. Dazu kann auch sein Deutsch verbessert werden 


Abschließende Gedanken

Shahnaz: Gibt es eine besonders schöne oder bewegende Erinnerung aus deinem FSJ, die du teilen möchtest?

Lea: Eine schöne Erinnerung ist für mich, dass ich so viel von den kleinen Kindern gelernt habe – und dass die Zeit richtig viel Spaß gemacht hat.

M:ax Ich hab viele gute Erinnerung, es ist allgemein ein schöner Arbeitsplatz

Shahnaz: Was würdest du dir wünschen, damit das FSJ für geflüchtete junge Menschen noch besser funktioniert?

Lea: Ich wünsche mir, dass geflüchtete Jugendliche wissen: Es gibt viele schwierige Situationen, und man wird manchmal enttäuscht – aber man sollte niemals aufgeben. Immer weitermachen und neue Möglichkeiten entdecken.

Max: In geflüchteten Unterkünften usw. soll mehr Informiert werden. Allgemein soll es mehr Werbung geben.

ree

 
 
 

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